In einer Gesprächsrunde zu seinem neuen Buch „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“ gab Microsoft-Gründer Bill Gates einen Einblick in seine persönliche Strategie im Kampf gegen den Klimawandel. Nur mit Innovationen könne eine „Klimakatastrophe“ verhindert werden, teilt Gates dem Handelsblatt mit. Dafür benötige es eine Verfünffachung der globalen staatlichen Forschungsinvestitionen innerhalb dieses Jahrzehnts. Damit fordert der 65-Jährige Investitionen von mindestens 110 Milliarden Dollar jährlich. Er selbst kündigte an, in den kommenden fünf Jahren zwei Milliarden Dollar in Start-ups und andere innovative Projekte zu investieren.
Um Umwelt- und Wirtschaftsschäden von zerstörerischem Ausmaß zu vermeiden, müssen die CO2-Emissionen Gates zufolge bis 2050 auf Null reduziert werden. Um das zu erreichen, seien CO2-Steuern, Zertifikatehandel und alternative Energien unverzichtbar. In dem Zusammenhang lobt er die deutsche Politik. „Deutschland hat mit der Subvention von Solarmodulen der Welt einen großen Gefallen getan“, sagt Gates dem Handelsblatt. Doch Solar- und Windenergie reichen ihm nicht, um von der Kohlekraft wegzukommen: Auch Kernkraft sei für dieses Vorhaben unerlässlich. Zusätzlich setzt Gates auf die nachträgliche Ausscheidung von CO2 aus der Atmosphäre, auch wenn dies ein Ansatz ist, dessen Machbarkeit noch umstritten ist. Für die Zement- und Stahlproduktion sieht Gates in Wasserstoff die Schlüsseltechnologie, um CO2-Emissionen zu vermeiden.