Goldman Sachs hält ein Wachstum des BIP von nur 0,9 Prozent und ausbleibende Gewinne 2020 für wahrscheinlich. Die Corona-Pandemie kann die US-Wirtschaft sogar in die Rezession treiben.
Die Investmentbank korrigierte ihre Prognosen vom Dezember 2019 deutlich nach unten. Erst vor drei Monaten hatten ihre Analysten für die US-Wirtschaft ein Wachstum von über zwei Prozent vorhergesagt. Wenn die Ausbreitung des Virus eingedämmt würde, könnte eine Rezession vermieden werden, sagte der Chef-Ökonom von Goldman Sachs, Jan Hatzius, bereits Ende Februar.
Das ist aber erwartungsgemäß bis heute nicht gelungen und die neuesten Zahlen von den Aktienmärkten, sowie der Preisrutsch beim Öl, verheißen für diese Woche nichts Gutes für Aktienanleger. Obwohl die Aktienkurse jetzt bereits nach unten taumeln, soll die Krise sich erst im zweiten Quartal diesen Jahres richtig bemerkbar machen. Wenn Grenzen geschlossen werden müssten oder Transporteure ausfielen, könnte das einen kompletten Stillstand der Wirtschaft bedeuten.
Die Senkung der Leitzinsen durch die Fed vor sechs Tagen um 0,5 auf 1,25 Prozent hatte nur geringe Auswirkungen. Die Notenbank plante ursprünglich, über eine Veränderung der Leitzinsen erst im März zu beraten. Auch andere Notenbanken müssten nachziehen, meinen Wirtschaftsexperten, allerdings liegt der Leitzins der EZB bereits bei null Prozent.
Jerome Powell, Mitglied im Leitungsgremium der US-Notenbank, gab zu bedenken: Eine Senkung der Leitzinsen heile weder infizierte Personen, noch behebe es die Unterbrechung globaler Produktionsketten. Bernard Baumohl, Ökonom bei der ‚Economic Outlook Group‘ meinte, dass sich die US-Wirtschaft zwar aus einer kleineren Rezession heraus kämpfen könne, aber nicht gegen eine globale Rezession immun sei.
China spielt als globaler Lieferant die Schlüsselrolle: Die Produktivität chinesischer Fabriken sank auf den tiefsten Wert überhaupt. Das würde auch Japan, Südkorea, Italien und Deutschland betreffen. Die Projektion von nur noch vier Prozent Wirtschaftswachstum ist der schlechteste Wert in ganz Asien seit mehreren Jahrzehnten.
Grafik: imago images / ZUMA Press