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    Wer verdient an den brennenden Urwäldern Brasiliens?

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    Von Redaktion am 3. September 2019 Aktuelles
    Der Urwald brennt in nie gesehenem Ausmaß. Meldungen wie „Brasilianischer Präsident fordert Entschuldigung von Macron bevor er Hilfen annimmt“ entsetzen die europäische Öffentlichkeit. „Ja kümmert es die Brasilianer denn nicht, dass am Erhalt des Regenwaldes hängt, ob der ökologische Point of no return für das Überleben des Menschen auf der Erde in zwei Jahren oder erst in 15 erreicht wird?“, wird dabei an so mancher Grillparty eifrig diskutiert, während saftiges, südamerikanisches Rindersteak und Billigwürstchen verführerisch duftend auf dem Rost vor sich brutzeln. Die Herrschaften könnten sich diese Frage genauso selbst stellen.

    Aufs Rind gekommen

    Warum wird Fleisch um die halbe Welt auf unsere Teller gekarrt? Weil südamerikanisches Rindfleisch für durchschnittlich 2,17 Euro/kg zu haben ist, während aus der EU stammendes Rindfleisch mit 3,74 Euro/kg gehandelt wird. Das kommt daher, dass Fleischrinder sowohl in Brasilien als auch Argentinien vor allem in extensiver Weidehaltung gehalten werden. Dort weiden großteils Nelore-Rinder, eine reine Zebu-Fleischrindrasse, da sie sehr parasitenresistent und hitzeunempfindlich sind. In Europa steht die Milchproduktion im Vordergrund. Fleisch von Milchkühen ist weniger durchwachsen und kann damit geschmacklich nicht an ein Fleischrindsteak heranreichen. Wenn also bessere Cuisine-Qualität und niedrigerer Preis zusammenkommen, ruft der europäische Verbraucher „juhu“ und legt sich befriedigt das Brasilianische Steak auf den Grill.
    Gesteigerte Nachfrage führt dazu, dass die Produzenten nachlegen und so ist der wirtschaftliche Druck auf die Politik groß, mehr und mehr Urwaldflächen zur Brandrodung für Kuhweiden freizugeben. Was an gerodeter Fläche nicht an die Rinderbarone geht, wird zum Futtermittelanbau genutzt. Das Soja dieser Flächen landet auch in den Trögen der guten deutschen Schweine, Hühner und Puten. Wo indigene Stämme sich gegen die Farmer stellen, fährt in der warmen Sommerzeit schon mal ein Truck mit Molotow-Cocktails die Urwaldstraße entlang, um vollendete Tatsachen zu schaffen. Nur wurde das bisher noch nie mit dieser Aggression und in diesem Ausmaß getan. Den Brasilianern dabei Kurzsichtigkeit in der Umweltpolitik vorzuwerfen sollten sich gerade die Deutschen überlegen, die trotz CO2-Notstand eifrig ihre Automobilindustrie hätscheln. Nein: der Markt folgt Angebot und Nachfrage. Solange durch Handelsabkommen und niedrige Erzeugerpreise ein gutes Produkt in der Ladentheke günstiger neben dem teuer in der Nachbarschaft produzierten liegt, klingelt im Verbraucherhirn der „Geiz ist geil“- Jingle. Die Frage ist: Sind wir lernfähig?

    Die Versuchung in Zahlen

    Noch nie hat Brasilien so viel Rindfleisch exportiert wie 2018. auf 1,64 Millionen Tonnen weltweit und damit 11 Prozent mehr als 2017 kam der Verband der brasilianischen Fleischexporteure (ABIEC). Davon gingen 118.317 Tonnen in die Europäische Union, ein Anstieg von 9 Prozent zum Vorjahr, was die EU mit einer Umsatzsteigerung von 3 Prozent auf 640 Mio. Euro zum drittgrößten Abnehmer für brasilianisches Rindfleisch macht. Noch größeren Hunger hat man in Fernost: Der seit Jahren wachsende chinesische Markt brachte 2018 mit 394,856 Tonnen Rindfleisch 5,78 Milliarden Euro ein.
    Bild: Imago Images/Fotoarena

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