Die Autoren des Internetlexikons Wikipedia sehen schwarz, wenn das Parlament der Europäischen Union eine Urheberrechtsreform verabschieden würde. Aus Protest gegen die Reform bleibt an diesem Donnerstag auch die Startseite von Wikipedia schwarz, Nutzer haben keinen Zugriff auf die Inhalte. Die Autoren rufen ihre Leser dazu auf, die Abgeordneten des Europäischen Parlaments zu kontaktieren und ebenfalls ihren Protest gegen die Reform auszudrücken, die am 26. März verabschiedet werden soll.
„Die geplante Reform könnte dazu führen, dass das freie Internet erheblich eingeschränkt wird“, schreibt der Betreiberverein Wikimedia, dem die Autoren angehören, auf der Webseite wikipedia.de. Selbst kleinste Internetplattformen müssten Urheberrechtsverletzungen ihrer Nutzer präventiv unterbinden, was praktisch nur mithilfe von fehler- und missbrauchsanfälligen Uploud-Filtern umsetzbar wäre. So sehe es Artikel 13 des geplanten Gesetzes vor. Darüber hinaus müssten Webseiten dem Artikel 11 zufolge für kurze Textausschnitte von Medienunternehmen Lizenzen kaufen, um das neue Verleger-Recht einzuhalten. Beides zusammen könnte die Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit nach Angaben von Wikimedia erheblich beeinträchtigen.
„Obwohl zumindest Wikipedia ausdrücklich von Artikel 13 der neuen Urheberrechtsrichtlinie ausgenommen ist (allerdings nicht von Artikel 11), wird das Freie Wissen selbst dann leiden, wenn Wikipedia eine Oase in der gefilterten Wüste des Internets bleibt“, erklärt der Verein Wikimedia abschließend.
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