Es sind mehr als drei Jahrzehnte vergangen, seit es zu der schlimmsten Nuklearkatastrophe der Geschichte gekommen ist. Seitdem war das Gebiet um die ukrainische Stadt Prypjat in Tschernobyl eine Sperrzone. Zwar ist der Standort noch immer nicht bewohnbar, doch nun entstand aus der Ruine des Kernkraftwerks eine neue Solaranlage, die nicht nur einen symbolischen Wert hat. Das Solarkraftwerk ist dabei ein Gemeinschaftsprojekt der deutschen Enerparc AG und der ukrainischen Firma Rodina, die insgesamt rund eine Million Euro in die Anlage investiert haben. Auf etwa 1,6 Hektar Land sind die 3700 Sonnenkollektoren verteilt und sitzen nur 100m von Reaktor 4 entfernt, dem Explosionsort der Katastrophe vor 30 Jahren.
Die letzten Arbeiten in Tschernobyl waren 2016 fertiggestellt, nachdem ein massiver Bogen über den beschädigten Reaktor geschoben wurde, um die giftige Strahlung einzudämmen. Das umliegende Gebiet kann trotzdem nicht mehr sicher von Menschen bewohnt werden. Es soll noch rund 24000 Jahre dauern, bis die Strahlung soweit nachgelassen hat. Daher war das Gebiet für die Solaranlage sehr attraktiv und sinnvoll. Außerdem soll die ukrainische Regierung das Land zu extrem niedrigen Preisen angeboten haben.
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