Die deutschen VW- und Audi-Händler greifen den eigenen VW-Konzern an. Sie üben scharfe Kritik und fordern Schadenersatz. In einem Interview mit dem Spiegel-Magazin, sagt Verbandschef Dirk Weddingen von Knapp, dass es unglaublich sei, wie VW mit dem Skandal umgehe. Man bekenne sich nicht mehr zu dem, was man getan habe. Außerdem könne er es verstehen, wenn Kunden klagten. Selbstverständlich sei dies ein berechtigter Anspruch. Die deutschen Händler fühlten sich von VW im Stich gelassen.
Große finanzielle Probleme könne es für viele Händler auch bei Rückläufern aus Leasingverträgen geben. Da der Wert von Dieselfahrzeugen wegen des Skandals gesunken sei, seien die kalkulierten Restwerte in den Leasingverträgen nicht mehr aktuell. Dadurch könne es zu großen Verlusten von bis zu 3.000 Euro pro Fahrzeug kommen. Deswegen werde man Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe an den Konzern stellen. Derzeit lasse man ein Rechtsgutachten erstellen, um die Forderungen zu untermauern.
Das bei vielen Fahrzeugen durchgeführte Softwareupdate hält der Verbandschef für nicht ausreichend. Nur die Umrüstung der Hardware tauge wirklich, um die Probleme bei der Abgasreinigung zu lösen. Das Softwareupdate kostet VW 70 Euro. Eine Umrüstung der Hardware liegt bei rund 1.500 Euro.
Der Verband ist die Interessenvertretung der mehr als 2.400 Handels- und Servicepartner der Marken VW, Audi und der Nutzfahrzeuge von Volkswagen.
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