Leben in Großstädten wird immer mehr zum fast unbezahlbaren Luxus. Wie die Stiftung Warentest jetzt ermittelt hat, sind die Immobilienpreise im vergangenen Jahr noch deutlicher gestiegen als im Vorjahr. Im bundesweiten Durchschnitt zahlten Käufer für eine Eigentumswohnung rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Noch deutlicher stiegen die Preise in München und Berlin. In München kostete ein Quadratmeter in sehr guter Lage im Schnitt 9.525 Euro. Das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr. München ist damit weiterhin die teuerste Stadt Deutschlands. Dahinter kommt Hamburg. Hier wurden im vergangenen Jahr für Immobilien in sehr guter Lage pro Quadratmeter 7.455 Euro gezahlt.
Die größten Preissteigerungen gab es demnach in Städten, die schon seit Langem sehr teuer waren. Auch Toplagen waren weiterhin sehr gefragt. In nahezu allen Boomstädten kosteten Immobilien in Top-Lagen oftmals 30 bis 50 Prozent mehr als mittleren oder guten Lagen.
Auch die den Mieten zeigt sich ein ähnliches Bild. Am teuersten ist München. Im Durchschnitt zahlen Mieter in der bayerischen Hauptstadt für Neuverträge 30,10 Euro. Auf Platz 2 folgt Frankfurt am Main mit 26 Euro.
Zum Immobilienboom und der Entwicklung im letzten Jahr WTV-Chefredakteur Thomas Schwarzer: „Mittlerweile haben wir in Deutschland einen Immobilienboom mit Preissteigerungen die für Deutschland selten sind und die wir eigentlich nur aus dem angelsächsischen Raum kennen. Für mich ist es eine Immobilienblase. Angefeuert durch das nahezu kostenlose Geld der Zentralbanken. Jeder, der jetzt noch Immobilien kauft, muss sich des hohen Risikos bewusst sein, dass die Preise in den nächsten Jahren auch mal deutlicher fallen können. Ich rate ab, jetzt auf dem Niveau noch einzusteigen.“
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