Venezuela versinkt immer mehr im Chaos. Arbeitslosigkeit, eine horrende Staatsverschuldung, leere Kassen, Bürgerkriege und Epedemien prägen das Land. Seit mehr als zwei Monaten gehen fast täglich Tausende gegen Präsident Maduro auf die Straßen. Seit dem Beginn der Protestmärsche am 4. April wurden 65 Demonstranten getötet.
Venezuela droht der größe Staatsbankrott der Geschichte. Die Kassen sind leer. Das Land braucht neue Milliarden, sonst ist es zahlungsunfähig. Würde damit selbst Griechenland als größten Pleitier ablösen. Mit aller Macht versucht der Präsident das Ruder rumzureißen. Eine Insolvenz würde Schockwellen an den Finanzmärkten auslösen.
Insgesamt sitzt Venezuela auf einem Schuldenberg von insgesamt 171 Milliarden Euro. An den Finanzmärkten wetten viele bereits auf eine Pleite und damit auf einen Zahlungsausfall. Mehr als die Hälfte der Investmentprofis geht mittlerweile davon aus, dass das Land in den nächsten Monaten pleite ist.
Seit 2014 befindet sich Venezuela in einer dramatischen Abwärtsspirale. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpft mittlerweile das vierte Jahr in Folge. Grund sind unter anderem die gesunkenen Rohstoffpreise. Das Land ist davon abhängig wie wenig andere Länder in der Region. Obwohl sich der Ölpreis mittlerweile wieder erholt hat, hat der niedrige Preis immer noch dramatische Konsequenzen für das Land.
Weil die Regierung ihre Schulden bezahlen muss, wurde die Notenpresse angeworfen. Mit katastrophalen Folgen für die Inflation. Die Teuerungsrate ist mittlerweile auf 700 Prozent gestiegen.
Venezuela hat allerdings noch ein paar Reserven. Zum größten Tafelsilber Venezuelas gehört das Öl. Das Land sitzt auf den weltweit größten Ölreserven. Und darauf sind viele scharf. Außerdem hat Venezuela Währungsreserven von 10 Milliarden Dollar, einen relativ großen Goldschatz und Kreditlinie beim Internationalen Währungsfonds.
Dennoch hängt die Zukunft Venezuelas am seidenen Faden. Geht das Land Pleite, würde damit alles bislang gekannte in den Schatten gestellt. Die größte Staatspleite aller Zeiten könnte die Finanzmärkte mächtig durcheinanderwirbeln. Die Schockwellen dürften auch hierzulande zu spüren sein. Denn seit der Lehman-Pleite ist die ganze Welt miteinander verknüpft und verwoben. Fällt ein Dominostein, kippen auch die anderen.
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