In Zeiten von Minuszinsen ist das Leben der Banken schon ein hartes. Also müssen die Einkünfte anders gesichert werden, am besten ganz unauffällig und so, dass kaum ein Kunde daran vorbeikommt. Inzwischen verlangen etwa 40 von 400 deutschen Banken von den eigenen Kunden Gebühren für die EC-Automaten-Benutzung. Die eine Hälfte hält erst ab der dritten oder sechsten Abhebung im Monat die Hand auf. Die andere Hälfte der Institute verlangt bei jeder Abhebung zwischen 30 und 50 Cent.
Drei hessische Volks- und Raiffeisenbanken haben nun sogar Gebühren für Abhebungen an ihren EC-Automaten außerhalb der Geschäftszeiten eingeführt. Zwei nur nach Schalterschluss bis zum Öffnen am nächsten Tag, das Dritte aber auch in der Mittagspause zwischen 13 und 14 Uhr, fand das Finanzportal biallo heraus. Der Gründer Horst Biallo vermutet: „Das tun sie, weil ihre Kunden vermehrt diese Zeit zum Geldabheben nutzen.“ Die Frankfurter Volksbank und die Raiffeisenbank Oberursel bestätigen die Erhebung der Gebühren. Als Begründung führen sie die Umlage höherer Sicherheitskosten an.
Bild: Vladru/depositphotos