„Ohne Moos nichts los“ muss Trump derzeit in Hinsicht auf die wirtschaftliche Erneuerung seines Landes und mangelnder Steuereinnahmen erkennen. Denn die 50 größten US-Unternehmen haben 2015 enorme Beträge in Lobbyarbeit gesteckt während im Hintergrund 1,6 Billionen Dollar Gewinne an der Steuer vorbei ins Ausland verschoben wurden, vorzugsweise in Steueroasen.
Die Zahlen stammen aus Auswertungen von Steuererklärungen und anderen öffentlich zugänglichen Berichten der Unternehmen, die Oxfam America in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsforschern vom Institute for Taxation and Economic Policy unter die Lupe genommen hatte. Die Untersuchung ergab, dass sich die Wirtschaftsriesen einen ganzen Dschungel von über 1750 Tochterfirmen und Zweigniederlassungen nutzten, um Gewinne legal versickern zu lassen. So flossen statt der vorgeschriebenen 35 Prozent nur 25,9 Prozent Steuern als Beitrag zum amerikanischen Gemeinwohl – freundlich gerechnet.
Um die Lücken im Steuerrecht zu erhalten, investierten die Firmen, wie unter anderem Apple, Coca-Cola, GM, Wal-Mart oder Walt Disney, 2,5 Milliarden Euro in Lobbyarbeit, davon allein 325 Millionen speziell für Steuerfragen.
Mag der amtierende US-Präsident sich öffentlich über fehlende Gelder ärgern, trägt er mit seiner geplanten Reform der Steuern eher noch zur Ausweitung des Problems bei. Statt die Konzerne endlich an den Zügel zu nehmen, werden die Unter- und Mittelschicht dann noch mehr bluten müssen.
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