Die Behauptung, Migranten nähmen den Deutschen die Arbeitsplätze weg, die gerade von AfD-Anhängern gern aufgestellt wird, ist nicht haltbar – im Gegenteil. Nach einer Sonderauswertung des Gründungsmonitors teilte die Förderbank KfW mit, dass volle 20 Prozent der Existenzgründungen durch Migranten erfolgt. Da Ausländer und Eingebürgerte etwa 18 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen, sind sie damit „überdurchschnittlich gründungsaktiv“.
Diese hohe Aktivität mag auch damit zusammenhängen, dass die Regel, dass ein Ausländer eine Arbeitsstelle nur dann besetzen darf, wenn sich kein gleichwertig qualifizierter Deutscher dafür findet, die Arbeitssuche enorm erschwert. Dazu kommen häufig fehlende Qualifikationen und ungenügende Deutschkenntnisse. Somit bleibt für viele nur der Weg in die Selbständigkeit. Die interessante Frage ist also nicht, wieviel Prozent der Existenzgründer Migranten sind, sondern wieviel Prozent der eröffneten Unternehmen mittel- bis langfristig erfolgreich sind.
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