Laut einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) verringerte sich die Vergütung für die Führungskräfte der 30 DAX-Unternehmen im Jahr 2015 um 1,8 Prozent auf durchschnittlich rund 3,3 Mio. Euro. Damit kassierten sie immer noch etwa 50 Mal so viel wie einer ihrer Angestellten.
Die Vorstandsvorsitzenden der DAX-Unternehmen werden aber international wettbewerbsfähig vergütet. Sie liegen mit einer durchschnittlichen Gesamtvergütung von 5,1 Millionen Euro oberhalb von Frankreich (4,7 Millionen Euro) und unterhalb der in der Schweiz gezahlten Vergütung (6,8 Millionen Euro). Die im EuroStoxx 50 gewährte Durchschnittsvergütung von 5,7 Millionen Euro erreichen die DAX-Vorstände noch nicht ganz.
Die höchste Vergütung in Europa über die von uns untersuchten Indizes hinweg erhielt mit 15,2 Millionen Euro der Chef des französischen Autobauers Renault, Carlos Ghosn. Davon zahlte Renault selbst den kleineren Teil von 7,2 Millionen Euro. Der mit 8 Millionen Euro überwiegende Teil stammt von der Vergütung für die Leitung der Beteiligung Nissan. Die Aktionäre haben in der HV 2016 ihre Unzufriedenheit geäußert und mit rund 54 Prozent gegen die Vergütung des CEOs gestimmt. Die Abstimmung ist allerdings – wie in Deutschland –in Frankreich ebenfalls unverbindlich und hatte bedauerlicherweise auch keine Folgen. Der für die Vergütung von Herrn Ghosn zuständige Verwaltungsrat hat direkt nach dem ablehnenden Votum der Aktionäre die Vergütung von Herrn Ghosn bestätigt.
Deutlich besser vergütet als in Europa wurden auch in 2015 die CEOs der US-amerikanischen Gesellschaften im DJIA. Hier lag die höchste Vergütung bei 39,2 Millionen Euro. Diese wurde dem Konto von Walt Disney Chef Robert Iger gutgeschrieben. Und auch die Vergütung der Chefs von General Electric (23,6 Millionen Euro), Exxon Mobil (21,5 Millionen Euro) und Goldman Sachs (20,3 Millionen Euro) überschritt die 20 Millionen Euro Marke. Während im DAX kein Vorstand einen zweistelligen Millionenbetrag erhielt, wurden im DJIA 27 der 30 Konzernlenker mit 10 Millionen Euro oder mehr vergütet. In den von uns untersuchten europäischen Indizes knackten diese Marke dagegen „nur“ sieben Konzernlenker.
Quelle: DSW
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