Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag erneut negativ in den Handel gestartet. Der Dax verlor knapp 0,5 Prozent bei leicht über 9.500 Zählern. Am Freitag war er nach dem EU-Referendum in Großbritannien mit einem Minus von 6,8 Prozent bei 9.557 Punkten ins Wochenende gegangen. Das Pfund ist weiterhin unter Druck und tendiert auf einem 31-Jahre-Tief.
EU-Vertreter wollen einen schnellen Austritt der Briten aus der Europäischen Union. Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsidenten Hollande seien sich einig, hieß es. Am Wochenende trafen sich auch die Außenminister der EU-Gründungsstaaten. Auch sie machen London Druck.
Anscheinend will die Politik größere Schockwellen verhindern, indem sie schnell politisch und wirtschaftlich eine Richtung vorgibt. Finanzexperten erwarten, dass Großbritannien durch Abkommen weiterhin Zugang zum EU-Binnenmarkt haben wird. Allerdings werden diese wohl deutlich weniger attraktiv sein wie bisher.
Laut EU-Insidern wird bereits der Abzug der Bankenbehörde EBA aus London vorbereitet. Die EBA, deren 159 Mitarbeiter die Bankenregeln für die EU festlegen und überwachen, werde schon bald an einen neuen Standort in der Europäischen Union ziehen. Damit sind die ersten Folgen für den Finanzstandort London sichtbar.