Im Roman „Die drei Musketiere“ heißt es „Einer für alle und alle für einen“. Diese Parole gibt BER-Flughafenchef Karsten Mühlenfeld nun an die beteiligten Bau-Unternehmen aus. Darunter große Namen wie Siemens, Bosch oder T-Systems und Imtech. „Was wir wollen ist, dass wir mit den Firmen ein gemeinsames Team bilden, welches an einen Strang zieht, um den BER fertig zu bekommen“, sagte Mühlenfeld der DPA.
Nach vier geplatzten Eröffnungsterminen seit 2011 kritisierte Mühlenfeld auch, dass die Medien die Verantwortung für Probleme primär der Flughafengesellschaft zu schöben. „Ich habe noch nichts gelesen über die großen Baufirmen, die wir da haben.“ Bei dem Projekt stehe der Ruf Deutschlands auf dem Spiel.
Ein Treffen beim Regierenden Bürgermeister und Flughafenaufsichtsratschef Michael Müller soll die Unternehmen stärker in die Verantwortung nehmen. Die „Ernsthaftigkeit der Situation“ so allen vermittelt werden, so Müller.
Im Terminal wird unterdessen vor allem an der Sanierung der Brandschutzanlage gearbeitet. Während das Gebäude in der Bauphase immer wieder größer geplant wurde, wurde die Steuerung nicht angepasst. Im zweiten Halbjahr 2017 soll der BER in Betrieb gehen. Der Zeitplan enthielt ursprünglich einen Puffer von sechs Monaten, der nach Flughafenangaben nun zur Hälfte aufgebraucht ist.
Wirtschaft TV-Chefredakteur Manuel Koch meint: „Ich habe selbst im Dezember eine Führung im BER mitgemacht. Es wirkt alles wie im Dornröschenschlaf. Der Flughafen macht den Eindruck, also ob er morgen an den Start gehen könnte. Die Probleme des Brandschutzes sind aber weiterhin erkennbar. Man steht in diesem Terminal – das schon heute viel zu klein wirkt – und staunt einfach nur über so viel Unprofessionalität auf allen Seiten.“