Lange war Deutschland Exportweltmeister. Doch diesen Titel führt seit einiger Zeit China. Das Land wird immer mehr zum Wettbewerber deutscher Firmen. Dabei drängen chinesische Unternehmen zunehmend in typisch deutsche höherpreisige Branchen vor. Und die Konkurrenz dürfte in den kommenden Jahren noch stärker werden, so eine Studie der DIHK und GTAI.
Jahrelang hat China Bahntechnik im Ausland kaufen müssen. Vor allem von deutschen Unternehmen wie Siemens. Doch die Volksrepublik besitzt nun das Know-how, Züge selbst zu bauen. Nur ein Beispiel. Ein Blick auf die weltweiten Exporte zeigt den deutlichen Aufstieg Chinas. Hatte das Land 1990 einen Marktanteil von 1,9 Prozent, lag er 2013 bei 11,7 Prozent. Umgekehrtes Bild für deutsche Exporte. Sie sanken im gleichen Zeitraum von 12,4 auf 7,7 Prozent.
Waren chinesische Unternehmen zunächst vor allem Billiganbieter, so produzieren sie immer anspruchsvoller und dringen vermehrt in hochwertigere Bereiche vor. „China hat bei der Elektronik oder Elektrotechnik nicht nur aufgeholt, sondern Deutschland überholt. In den Bereichen Chemie, Maschinenbau oder auch Kfz haben wir immer noch die Nase vorn. Aber auch da wird immer deutlicher, dass also chinesische Unternehmen als Zulieferer oder auch als Konkurrent eine wichtige Rolle spielen“, sagt Jürgen Friedrich, GTAI-Geschäftsführer.
Immer wichtiger werden auch Kooperationen zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen. So beschäftigen die 5.200 in China ansässigen deutschen Firmen etwa 1,1 Millionen Chinesen. „China ist sogar der Markt, der von den deutschen Unternehmen als der wichtigste Investitionsmarkt in der näheren Zukunft genannt wird. Allen Konjunkturabschwächungen auch zum Trotz“, erklärt DIHK-Hauptgeschäftsführer Volker Treier.
Chinesische Plagiate bleiben ein Thema in einigen Segmenten. Doch insgesamt wird ihre Bedeutung geringer. Denn immer mehr chinesische Unternehmen schätzen geistiges Eigentum.
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