Die Journalistenvereinigung „The Group of 20 + 1“, hat Axel Weber, Präsident des Verwaltungsrates der UBS, zum “European Banker of the Year 2014” ernannt.
Aus dem ehemaligen Universitätsprofessor wurde nicht nur der Präsident der Deutschen Bundesbank. Mittlerweile wirkt er als Verwaltungsratspräsident der Schweizer Bank UBS. Unter seiner Führung wurde die krisengeplagte Bank umgebaut und ist jetzt wieder gut positioniert.
Der ehemalige Präsident der Bundesbank verdiente sich in der Finanzkrise als Krisenmanager viel Respekt. Die Erfahrung half ihm, als er im Mai 2012 als Nachfolger von Kaspar Villinger Verwaltungsratspräsident der UBS wurde. Bei seinem Amtsantritt kämpfte die UBS noch mit der Subprime-Krise, der Hypothekenkrise, durch die das Institut 2008 den höchsten Verlust in ihrer Geschichte mit knapp 20 Milliarden Schweizer Franken erlitt.
Auch das Bankgeheimnis der Schweiz wurde im Fall der UBS gelüftet, indem das Geldhaus den USA bei Tausenden Kunden Amtshilfe wegen Steuerdelikte gewähren musste. Daraufhin wurde Kundenvermögen von über 200 Milliarden Schweizer Franken abgezogen. Im Herbst 2011 kam auch noch ein Handelsskandal hinzu. Ein Londoner Wertpapierhändler verzockte über zwei Milliarden Dollar, was zum vorzeitigen Wechsel von Oswald Grübel auf Sergio Ermotti als neuen Vorstandschef, CEO der UBS führte.
Das Tandem Weber und Ermotti funktionierte gut und räumte bei der UBS auf. Steuerhinterzieher als Kunden wurden und werden aus der Bank gedrängt, falls sie sich gegen Steuerehrlichkeit wehren. Bei den Vorwürfen über die jahrelange Manipulation des Referenzzinssatzes Libor und anderer Skandale, an denen UBS-Mitarbeiter beteiligt waren, kooperierte Weber umfassend und frühzeitig mit den Aufsehern und versuchte als einer der ersten zu einem Ergebnis zu kommen. Das kostete die Bank zwar Milliarden, aber oftmals bekam sie deshalb niedrigere Strafen auferlegt.
Strategisch beschloss Weber angesichts härterer Eigenkapitalvorschriften für Banken, das Investmentbanking zurückzubauen. Der Anleihebereich wurde zurechtgestutzt, Tausende Arbeitsplätze gestrichen.
Heute steht die Investmentbank wieder gut da. Die globale Vermögensverwaltung, die durch Stabilität gekennzeichnet ist und weniger Eigenkapital erfordert, wurde wieder zum Kerngeschäft der Schweizer.
Die Auszeichnung wird jährlich seit 1994 von “The Group of 20 + 1”, einer Vereinigung führender internationaler Wirtschafts- und Finanzjournalisten am Sitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main, vergeben.
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