Tief rote Zahlen für Volkswagen im dritten Quartal. Eingebrockt wurde das Minus von 3,5 Milliarden Euro vor Steuern und Zinsen durch den Abgas-Skandal um die elf Millionen manipulierten Dieselfahrzeuge.
Auf der Tokyo Motor Show entschuldigte sich VW-Markenchef Herbert Diess. Vollständige Tansparenz bei den Ermittlungen solle es geben: „Wir kommen mit guten technischen Lösungen für die betroffenen Dieselmotoren. Wir werden die volle Wahrheit aufdecken, was passiert ist offen legen und wir werden dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.“
Auch die deutschen Behörden und ihr Umgang mit der Affäre werden genau geprüft. Bei seinem Besuch in den USA, sagte der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt, dass er amerikanische Experten zu den Diesel-Tests nach Deutschland eingeladen habe: „Es ist erkennbar, dass auf Seiten der amerikanischen Umweltbehörde eine Verärgerung da ist. Das Vertrauen da zerstört worden ist. Da wird man noch erheblich daran arbeiten müssen, dass dies wieder aufgebaut werden kann. Da gibt es auch nichts zu beschönigen. Das haben uns die Kollegen aus der amerikanischen Umweltbehörde auch sehr deutlich mitgeteilt.“
Für Volkswagen könnte die Zukunft noch eine Achterbahnfahrt sein. Das Unternehmen bereitet die Rückrufaktionen für Anfang 2016 vor. Mit Klagen und Image-Schaden könnten laut Schätzungen auf VW Kosten von 20 bis 80 Milliarden Euro zukommen. „Wir sehen gerade erst den Anfang. Die richtig schwierigen Zeiten, vor allem finanziell, werden jetzt erst auf Volkswagen zukommen“, sagt Wirtschaft TV-Chefredakteur Manuel Koch.
Foto: Łukas Jernaś, flickr