Laut Standard & Poor’s könnten die Wachstumsraten in China auch zu einer Verringerung des BIP in der Eurozone um 0,8 Prozent führen. In Deutschland könnten es sogar 0,9 Prozent sein.
Aufgrund der stabilen Binnennachfrage rechnet die Ratingagentur mit einer stetigen wirtschaftlichen Erholung in ganz Europa. Mit 2,4 Billionen Euro wird das QE-Programm der EZB wohl doppelt so teuer wie angenommen und die Märkte stützen.
In Deutschland und Frankreich ist das Wachstum im September ein wenig zurückgegangen. Was jedoch für eine positive Entwicklung der europäischen Wirtschaft spricht, ist ein positiver Ifo-Geschäftsklimaindex, steigende Umsätze im Einzelhandel und die stark zunehmende Anzahl von Pkw-Neuzulassungen.
Außerdem glaubt Standard & Poor’s, dass der Zustrom von Flüchtlingen sich gut auf den Einzelhandel in Deutschland auswirken wird. Die Prognosen für das BIP in Italien wurden erhöht: In diesem Jahr auf 0,7 Prozent und im nächsten werden 1,6 Prozent erwartet. In Spanien wurde die Prognose auch von 3,0 Prozent auf 3,2 Prozent erhöht.
Andererseits sehen die Exportaussichten für die Eurozone etwas schlechter aus: Das liegt vor allem an Chinas schwächelnder Nachfrage. Da die Exporte schwächeln hat Standard & Poor’s die Erwartungen für Deutschland heruntergesetzt auf 1,7 Prozent für 2015. Nächstes Jahr rechne man mit 2,0 Prozent. Es sollte jedoch keine großen Auswirkungen wegen der schwachen Exporte geben.
S&P sieht zwei Risiken: Eine Phase mit schwachem Export könnte dem Vertrauen schaden und somit die Investitionsaussichten verringern. Das zweite Risiko besteht in der Inflationsdynamik. Wird der Euro-Wechselkurs zu stark aufgewertet, wird der Anstieg der Verbraucherpreisinflation verzögert. Man rechne damit, dass die Inflation in der Eurozone steigen wird. Die Inflation ist zur Zeit auf dem niedrigsten Stand und deshalb ist das Deflationsrisiko auch sehr hoch.
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