Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Regierungskonsultationen in Brasilien beendet. Der Besuch war kurz, aber das Programm groß. Die Kanzlerin hofft auf mehr Aufträge für deutsche Unternehmen, die in Brasilien bereits seit längerem investieren. Doch das Land ist kein einfacher Partner. Korruption, Bürokratie und hohe Steuern machen es Unternehmen nicht einfach.
Die politische und wirtschaftliche Bedeutung Brasiliens für Deutschland lässt sich auch daran ablesen, dass es bisher außerhalb Europas nur mit drei Ländern ähnliche Gespräche gab. Immerhin hatte Merkel ihr halbes Kabinett dabei.
Über 1.400 deutsche Firmen mit 250.000 Mitarbeitern sind in Brasilien aktiv. Doch das Land steckt in einer tiefen Krise: die Rezession verschärft sich Monat für Monat, die Arbeitslosigkeit steigt, die Inflation auch und Investitionen sind rückläufig. Über ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union wird schon seit 15 Jahren verhandelt. Bisher war Brasilien wie auch andere südamerikanische Länder nicht bereit, auf Industriezölle zu verzichten. Merkel zeigte sich aber nach den Gesprächen mit Präsidentin Rousseff optimistisch : „Wir können unseren Handel ausweiten. Wir brauchen verlässliche Investitions-Bedingungen. Das wird auch in den Gesprächen mit der Präsidentin immer wieder eine Rolle spielen. Die deutschen Unternehmen wollen das und sind dann auch bereit, noch mehr in Brasilien zu investieren.“
Außerdem wird es einen 500 Millionen Euro Fonds geben, aus dem Projekte für erneuerbare Energien im fünftgrößten Land der Welt finanziert werden. Geld, das zumindest teilweise als Aufträge an deutsche Industrieunternehmen zurückfließt.
Foto: Club Med UK, Flickr