Die Deutschen können sich freuen: Die Reallöhne steigen so stark wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das liegt jedoch nicht daran, dass der Arbeitgeber mehr Geld bezahlt. Sondern: Die Verbraucherpreise sind nicht so stark gestiegen wie in den Jahren zuvor. Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Reallohn im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent gewachsen. Seit Beginn der Erhebungen 2008 ist das Rekord. Die tatsächlich ausgezahlten Beträge wurden ebenfalls mehr und stiegen um 2,6 Prozent.
Ein Arbeitnehmer, der in Vollzeit arbeitete, verdiente 2014 in Deutschland inklusive allen Sonderzahlungen 46.575 Euro brutto. Zu den Topverdienergruppen zählen Banken und Versicherungen mit fast 70.000 Euro Bruttojahresverdienst. Das Gastgewerbe bildet das Schlussschlicht: Hier verdienten Angestellten im Schnitt weniger als 27.000 Euro in 2014.
Die Reallöhne sind gestiegen – da verwundert es nicht, dass auch das Konsumklima in Deutschland deutlich zulegen konnte. Die Deutschen geben so viel aus wie in den letzten 13 Jahren nicht mehr. Vor allem im Bereich Autos und Möbel schlagen die Leute zu. Die Gründe für den Kaufrausch sind vielfältig: Eine gute Lage auf dem Arbeitsmarkt, steigende Gehälter und sinkende Energiekosten beschert den Menschen Kauflust, wie Rolf-Bürkl vom Marktforschungsunternehmen GfK mitteilte. Zudem legen die Deutschen zurzeit einfach weniger zur Seite, was laut Börkl auch an der Nullzinspolitik der EZB liegen könnte. Der Ifo-Index schaut ebenfalls positiv in die Zukunft: Das deutsche Konjunkturbarometer kletterte auch im März weiter an.
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