US-Notenbankchefin Janet Yellen hat am Mittwochabend deutscher Zeit verkündet, was die Finanzexperten erwartet hatten: Im Juni gibt es keine Erhöhung der US-Leitzinsen. Die Fed belässt ihn zwischen 0,25 und 0,50 Prozent. Sie erwartet, dass das Wachstum geringer ausfallen wird.
Eigentlich hatte die Notenbank über Wochen hinweg die Märkte auf eine Erhöhung eingestellt. Die Fed-Mitglieder warben regelrecht dafür. Doch dann kamen zuletzt einige Unsicherheiten verstärkt in die Quere: 1. Brexit, 2. schlechte US-Arbeitsmarktdaten, 3. weltweite Konjukturschwäche.
In der Eurozone zeigt die Europäische Zentralbank, dass es noch tiefer geht. Sie hält den Leitzins bei null Prozent und pumpt weiterhin Milliarden in die Märkte – zuletzt durch den Ankauf von Unternehmensanleihen. Erfolgreich ist das Programm nicht.
Die Fed hatte sich im Gegensatz zur EZB im Dezember 2015 von der Nullzins-Politk verabschiedet und damit auch ein Signal gesetzt, dass die schlimme Finanzkrise überwunden ist.
Wirtschaft TV-Chefredakteur Manuel Koch sagt: „Der Gegenwind für eine Zinserhöhung war im Juni dann doch zu groß. Ich gehe aber fest von einer Erhöhung im Juli aus. Die US-Notenbank muss sich treu bleiben und ihren Kurs fortsetzen. Das ist gesund für das Finanzsystem, gesund für Banken und letztlich auch gesund für Sparer auf der ganzen Welt.“
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