Schon länger sind zweistellige Wachstumsraten in China Geschichte. Jetzt zeigt sich, dass sogar die angepeilte 7-Prozent-Marke im vergangenen Jahr nicht haltbar war. Das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft sank im vierten Quartal auf nur noch 6,8 Prozent. Das war der niedrigste Zuwachs in einem Quartal seit Ausbruch der globalen Finanzkrise 2008.
Für das Gesamtjahr 2015 nur wenig bessere Zahlen: 6,9 Prozent Wachstum – wie erwartet im unteren Bereich der Vorgabe der Regierung von „rund 7 Prozent“. Das ist der niedrigste Stand seit 25 Jahren.
Zwar soll sich die Wirtschaft stärker auf heimischen Konsum stützen, doch schwächte sich der Anstieg der Einzelhandelsumsätze von 12 Prozent im Vorjahr auf 10,7 Prozent ab. Auch der Immobilienmarkt und die Anlageinvestitionen kühlten deutlich ab. Der Investitionszuwachs im Immobiliensektor fiel von 10,5 auf nur noch 1 Prozent.
Trotz des geringeren Wachstums und der Turbulenzen an Chinas Börsen hält Chinas Staats- und Parteichef die langfristigen Grundlagen der chinesischen Wirtschaft für tragfähig. In der „neuen Normalität“ verlangsame sich das Wachstum, so dass die Wirtschaft strukturell angepasst und die Triebkräfte verlagert werden müssten,.
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