US-Präsident Donald Trump hat Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit sofortiger Wirkung für entlassen erklärt. Als Begründung führt das Weiße Haus mutmaßliche Falschangaben in Hypothekenunterlagen an; Cook weist die Vorwürfe zurück und betont, der Präsident habe keine Befugnis, sie abzusetzen. Juristen erwarten eine Klärung vor dem Supreme Court.
Trump drängt seit Monaten auf kräftige Zinssenkungen und greift Fed-Chef Jerome Powell öffentlich an. Laut n-tv fordert er Leitzinsen drei Prozentpunkte unter dem aktuellen Korridor (4,25–4,50 Prozente). Die Inflation liegt bei 2,6 Prozent, die Staatsverschuldung bei 37 Billionen Dollar – Argumente, mit denen Trump niedrigere Zinsen politisch flankiert. Powell hält dagegen: Schuldenstände seien kein Kriterium für die Geldpolitik.
Gelingt es Trump, Cook zu entfernen und weitere Verbündete zu ernennen (nach dem Abgang von Adriana Kugler ist ein Sitz vakant), könnte er den siebenköpfigen Fed-Board stärker prägen, mit Folgen für die Zinspfad-Erwartungen und die globale Marktstabilität. Auch die in Kürze auslaufenden Mandate der Regionalbank-Präsidenten erhöhen die Hebelwirkung des Boards.