Der deutsche Außenhandel verliert an Schwung: Im 1. Halbjahr 2025 lagen die Exporte mit 786,0 Milliarden Euro praktisch auf Vorjahresniveau, die Importe stiegen dagegen um 4,4 Prozent auf 682,0 Milliarden Euro. Der Außenhandelssaldo fiel damit auf +104,0 Milliarden Euro, ein Rückgang um 22,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das geht aus neuen Destatis-Zahlen hervor.
Auch die Monatsdaten zeigen die Tendenz: Für Juni meldete Destatis einen deutlichen Anstieg der Importe (+4,2 Prozent zum Vormonat), während die Exporte moderater zulegten. Der Handelsüberschuss schrumpfte dadurch auf 14,9 Mrd. Euro, nach 18,5 Milliarden im Mai und 20,3 Milliarden im Vorjahresmonat.
Treiber ist vor allem die stärkere Einfuhrdynamik, insbesondere aus China. Laut aktueller Medienauswertungen steigt der Importdruck, während die Ausfuhren in wichtigen Absatzmärkten gebremst werden, nicht zuletzt durch neue US-Zölle und eine verhaltene Weltkonjunktur. Im ersten Halbjahr 2025 legten Chinas Lieferungen nach Deutschland deutlich zu, während die deutschen Exporte in die USA zuletzt rückläufig waren.
Branchenbezogen schwächelten vor allem Kraftfahrzeuge, Maschinen und Chemie, während IT-Hardware und Pharma leichte Zuwächse verzeichneten. Insgesamt unterstreichen die Daten, dass der traditionell hohe deutsche Exportpuffer, mit Folgen für Wachstum und Steuereinnahmen, schmilzt. Politik und Unternehmen setzen daher stärker auf Marktdiversifizierung und Standortinvestitionen, um die Abhängigkeit von einzelnen Regionen zu reduzieren.