Die US-Regierung prüft laut übereinstimmender Medienberichte eine direkte Beteiligung von rund zehn Prozent an Intel. Demnach wird diskutiert, Teile der CHIPS-Act-Zuschüsse in Eigenkapital umzuwandeln. Der Anteil würde mit etwa zehn MilliardenUS-Dollar. Gespräche zwischen dem Weißen Haus und Intel laufen, Details zu Struktur und Bedingungen sind noch offen.
Parallel hat SoftBank einen Kapitalzufluss von zwei Milliarden US-Dollar für Intel verkündet. Die Japaner erwerben Stammaktien und zählen damit zu den größeren Anteilseignern. Ziel sei eine strategische Partnerschaft rund um US-amerikanische Halbleiter- und KI-Infrastruktur. Reuters und das Unternehmen bestätigten die Transaktion.
Die mögliche Staatsbeteiligung wäre für das CHIPS-Programm ein Novum. Reuters berichtet, Washington prüfe grundsätzlich Eigenkapital-Komponenten bei CHIPS-Förderungen, um Einfluss und Gegenleistung zu sichern. Ein Präzedenzfall für neue Eingriffsrechte ist die jüngst vereinbarte »Golden-Share«-Lösung im Fall U.S. Steel/Nippon Steel, die der Regierung Vetorechte über strategische Entscheidungen ohne eigene Kapitalzufuhr verschafft.
Nach der Meldung über eine mögliche Beteiligung gaben Intel-Aktien zunächst nach, die SoftBank-News sorgte anschließend für Gegenwind aus dem Plusbereich. Beobachter werten die Schritte als Signal, dass Intel als strategischer Pfeiler der US-Chipfertigung stabilisiert werden soll, während der Konzern operativ weiter unter Druck durch Nvidia, AMD und TSMC steht.