Deutschland hat gewählt – und das Ergebnis könnte die wirtschaftliche und politische Richtung des Landes nachhaltig verändern. Die CDU/CSU unter Friedrich Merz geht mit 28,5 Prozent als stärkste Kraft aus der Wahl hervor, gefolgt von der AfD mit 20,8 Prozent, die ihr bisher bestes Ergebnis erzielt. Die SPD kommt auf 16,4 Prozent und fährt damit das schlechteste Wahlergebnis in ihrer Geschichte ein. Die Grünen erreichen 11,6 Prozent, während die Linke mit 8,8 Prozent ein für viele überraschend starkes Ergebnis erzielt. Die FDP scheitert mit 4,3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde und zieht nicht mehr in den Bundestag ein. Auch das BSW verpasst mit 4,9 Prozent knapp den Einzug in den Bundestag.
Besonders das starke Abschneiden der AfD verändert die politische Landschaft erheblich. Die Partei hat vor allem in Ostdeutschland massiv zugelegt und wird voraussichtlich die größte Oppositionskraft im neuen Bundestag sein. Das könnte Koalitionsverhandlungen erschweren und in wirtschaftspolitischen Fragen zu Blockaden führen. Gleichzeitig sorgt der massive Absturz der SPD für Unruhe im linken Lager.
Die Wirtschaft reagierte zunächst mit Zurückhaltung auf die Wahl. Am gestrigen Montag eröffnete der DAX bei 22.279 Punkten, fiel kurzzeitig auf 22.255 Punkte und schloss den Tag schließlich leicht im Plus bei 22.441 Punkten. Am 25. Februar setzte sich dieser verhaltene Trend fort, der DAX stieg um 0,13 Prozent auf 22.456 Punkte. Diese Entwicklung zeigt, dass Anleger vorerst keine unmittelbaren Risiken sehen, aber auch auf Klarheit in der Regierungsbildung warten. Besonders die anstehenden Koalitionsgespräche zwischen CDU/CSU und SPD dürften für die Wirtschaft entscheidend sein, da sich hier entscheidet, ob es Steuererleichterungen, Investitionsprogramme oder eine Lockerung der Schuldenbremse geben wird.
Friedrich Merz hat angekündigt, möglichst schnell eine Koalition zu bilden, um wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Sein Fokus liegt auf unternehmensfreundlichen Reformen, während die SPD darauf drängen dürfte, soziale Maßnahmen auszubauen. Gleichzeitig könnte die AfD aus der Opposition heraus wirtschaftspolitische Vorhaben torpedieren, etwa wenn es um größere Investitionsprogramme oder europäische Finanzpolitik geht.
Das Wahlergebnis hat damit nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Folgen. Während Unternehmen auf eine investitionsfreundliche Politik hoffen, bleibt abzuwarten, ob die neue Regierung die nötige Stabilität mitbringt, um Deutschlands wirtschaftliche Herausforderungen entschlossen anzugehen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich die Finanzmärkte beruhigen oder ob sich politische Unsicherheit auf die Wirtschaft auswirkt.
Beitragsbild: IMAGO / dts Nachrichtenagentur
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