»Wir brauchen eine Entfesselung der Wirtschaft«, meint Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), dringender Handlungsbedarf sei für den Standort Deutschland nötig. Es brauche nicht nur einen Politik-, sondern auch einen Mentalitätswechsel, sagte sie in einem Interview mit »Focus online«. Die deutsche Automobilindustrie werde von 2025 bis 2029 allein 320 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren, sagte sie. Aber der Standort Deutschland werde immer weniger wettbewerbsfähig, was Arbeitsplätze gefährde. 70 Prozent der Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie seien vom Export abhängig.
Lösungen gebe es bereits, allen voran der Bürokratieabbau. Es gebe viele Vorschläge von Seiten der Wirtschaft, von denen die Hälfte noch nicht umgesetzt sei. Zudem agiere Deutschland agiere oft zu ängstlich, auch gegenüber der neuen US-Administration. Von der nächsten Bundesregierung forderte Müller: »Wir brauchen mehr bezahlbare Energie, auch für die Verbraucher. Wir brauchen weniger Steuern und Abgaben«, sagte sie dem Magazin
Die VDA-Chefin ruft zu gemeinsamen Anstrengungen von Industrie und Politik auf, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Während die deutsche Industrie hohe Investitionen und Innovationskraft beisteuere, müsse die Politik die Rahmenbedingungen verbessern.
Damit Investitionen nach Deutschland fließen und der Standort attraktiv bleibt, fordert Müller die Politik auf, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu gehören weniger Bürokratie, eine wettbewerbsfähige Energiepolitik sowie steuerliche Entlastungen. Hildegard Müller betonte in dem Interview auch die unterschätzte Rolle Deutschlands bei der Elektromobilität seien. Sieben von zehn in Deutschland verkauften Elektroautos stammten von deutschen Herstellern.
MK