Arnold Schwarzeneggers Leben will gefühlt nicht in seine 77 Jahre passen. Er kämpfte sich von der Steiermark nach Hollywood, wurde erfolgreicher Schauspieler, Autor, Gouverneur von Kalifornien und Unternehmer. Seine Zielstrebigkeit zahlt sich aus: Das Magazin Forbes hat Arnold Schwarzenegger in die aktuelle Liste der Milliardäre aufgenommen. Der Österreicher, der aus bescheidenen Verhältnissen stammt, hat etwa 50 Filme gedreht, die Milliarden an den Kinokassen einspielten. Laut Schätzung des Magazins hat er etwa 500 Millionen US-Dollar allein daran verdient. Ein Meilenstein zur Milliarde. Doch woher kommt der Rest? Das Geld, das er zu Beginn seiner Karriere als Bodybuilder einnahm, hat er eigenen Angaben zufolge so gut angelegt, dass er schon vor seiner Zeit in Hollywood in den 1970er Jahren Millionär gewesen sein soll.
Schwarzenegger und Buffett
Risiken scheint Schwarzenegger nicht zu scheuen. In seinem Buch »Total Recall« erklärte er: »Ich wollte große Investitionen, die interessant, kreativ und anders sind.« Gleichwohl investiert Schwarzenegger nicht kopflos und hält es dabei wie sein Mentor Warren Buffett, den er Ende der 1990-er Jahre kennengelernt hat: nur in Projekte zu investieren, die man versteht. Er setzte zum Beispiel auf Marken wie Starbucks, kaufte Ende der 1990-er Jahre Aktien und soll sie heute noch halten. Schwarzenegger war auch Investor in der Serie-A-Runde von Google 1999, investierte unter anderem in Beyond Meat, AMC und YES Network. Auch verschiedene hochkarätige Immobilien befinden sich im Portfolio des vielseitigen Mannes. Für ein großes Gewerbegebäude in Venice Beach bezahlte er in den 1980-er Jahren 12 Millionen US-Dollar und soll es 2013 für mindestens das Dreifache verkauft haben. Schwarzenegger ist auch Unternehmer: die Film- und Produktionsfirma »Oak Productions«, »Fitness Publications Inc.« und das Film- und Marken-Holdingunternehmen »Pumping Iron America« gehören ihm.
Ausgebuffte Deals
Der 77-Jährige ist zudem ein gewiefter Stratege. Die Produktion der Komödie Twins (1989) stand seinerzeit auf der Kippe, weil die Produzenzen die Kosten scheuten. Immerhin war Schwarzenegger zuvor nur in Actionfilmen zu sehen, niemand wusste, ob die Zuschauer Schwarzenegger in einer Komödie sehen wollten. Und er und sein Co-Star Danny de Vito kassierten hohe Gagen. Schwarzenegger wollte die Komödie aber unbedingt machen und verzichtete auf sein Gehalt. Er schlug vor, stattdessen 20 Prozent der Bruttoeinnahmen zu erhalten. Der Film wurde ein riesiger Erfolg und die Einnahmen bescherten ihm mehr als 35 Millionen US-Dollar. Dass bei diesen umtriebigen Aktivitäten eine Milliarde zusammenkommt, scheint plausibel, auch wenn die Liste tatsächlich noch länger ist. Zudem arbeitet Schwarzenegger auch mit beinahe 80 Jahren immer noch. Für einen Werbespot, der für den Superbowl 2024 produziert wurde, stand er für eine Millionengage vor der Kamera, und derzeit dreht er die zweite Staffel der Netflix-Serie »FUBAR«.
MK
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