Deutschlands Einzelhändler haben im vergangenen Jahr preisbereinigt weniger umgesetzt. Real sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent, wie das »Statistische Bundesamt« laut der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden anhand vorläufiger Daten mitteilte. Das Ergebnis fiel noch etwas schlechter aus als die erste Schätzung der Behörde, die hatte bei minus 3,1 Prozent gelegen. Der Umsatz lag damit aber immer noch 1,3 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019. Einschließlich Preiserhöhungen (nominal) hatten die Einzelhändler 2,3 Prozent mehr in den Kassen als 2022.
Der reale Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel verringerte sich 2023 gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent. Seit dem coronabedingten Rekordzuwachs von 5,4 Prozent im Jahr 2020 seien die preisbereinigten Erlöse in den folgenden drei Jahren kontinuierlich gesunken, erläuterten die Statistiker. Einschließlich der stark gestiegenen Nahrungsmittelpreise verbuchten die Lebensmittelhändler aber ein kräftiges Plus von 5,9 Prozent.
Im Internet- und Versandhandel, der in der Corona-Pandemie einen Boom verzeichnet hatte, sank der Umsatz real um 3,9 Prozent (nominal 0,4 Prozent). Der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren setzte seine Erholung nach dem Einbruch in der Pandemie fort und erwirtschaftete real 2,6 und nominal 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, diese können sich für einen Euro weniger leisten. Viele Menschen traten daher im vergangenen Jahr beim Konsum auf die Bremse.