Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nach eigenen Angaben beim Bundesverwaltungsgericht jetzt Klage gegen eine Ausdehnung des Baufensters für Arbeiten an der Anbindungsleitung für das Rügener LNG-Terminal eingereicht. Mit einem Eilantrag soll zudem der sofortige Baustopp erreicht werden, teilte die DUH laut der Deutschen Presse-Agentur mit. Eine Bestätigung seitens des Gerichts stand zunächst noch aus.
Stein des Anstoßes sind die Arbeiten auf dem ersten Abschnitt der Pipeline unter anderem im Greifswalder Bodden, der als Kinderstube des Herings gilt. Vor wenigen Tagen hatte das Bergamt Stralsund dortige Wiederherstellungsarbeiten des Meeresbodens auch im Januar und Februar erlaubt. Laut ursprünglicher Genehmigung durfte aber nur bis Ende vergangenen Jahres dort gearbeitet werden. Dabei kam es aber zu Verzögerungen.
Mit der Zulassung der Bauarbeiten während der Heringslaichzeit überschreite das Bergamt eine rote Linie, die es zuvor selber gezogen hatte, kritisierte DUH-Energieexperte Constantin Zerger.
Auch die Umweltstiftung WWF hat die Ausdehnung des Baufensters für Arbeiten auf dem ersten Abschnitt der Anbindungsleitung für das Rügener LNG-Terminal kritisiert. Der Heringsbestand sei so stark bedroht, dass ein Fangstopp für die direkte Heringsfischerei verhängt wurde. Es sei ein Unding, Bauarbeiten für die LNG-Pipeline in der Kinderstube des Herings, dem Greifswalder Bodden, in dieser Zeit weiter durchführen zu wollen. Laut der geänderten Genehmigung darf der Gasnetzbetreiber Gascade nun auch im Januar und Februar auf dem ersten Abschnitt der Anbindungsleitung für das Rügener LNG-Terminal arbeiten.