Der Preisauftrieb hat sich in der Türkei Ende des vergangenen Jahres weiter verstärkt. Im Dezember stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 64,77 Prozent. Das teilte laut der Deutschen Presse-Agentur das nationale Statistikamt in Ankara mit. Die Inflationsrate ist damit den zweiten Monat in Folge gestiegen und erreichte den höchsten Stand seit gut einem Jahr. Nachdem die Geldentwertung in der Türkei 2022 noch Werte über 80 Prozent erreicht hatte, war die Inflation im Verlauf des vergangenen Jahres spürbar gesunken. Zeitweise wurden Inflationsraten von unter 40 Prozent erreicht, bevor sich die Teuerung seit dem vergangenen Sommer wieder tendenziell verstärkte.
Aufgeteilt nach Branchen zeigt sich der stärkste Preisanstieg in der türkischen Wirtschaft in der Gastronomie. Hier haben sich die Preise im Dezember im Jahresvergleich fast verdoppelt. Dagegen sind die Preise für Bekleidung und für Strom mit etwa 40 Prozent im Jahresvergleich schwächer als der Durchschnitt gestiegen. Zudem ist der Anstieg der Erzeugerpreise deutlich schwächer als der allgemeine Preisanstieg ausgefallen.
Seit Mai hat die türkische Notenbank die Zinsen im Kampf gegen die sehr hohe Inflation stark angehoben. Zuletzt wurde der Leitzins im Dezember auf 42,50 Prozent erhöht. Die türkische Lira stand nach der Veröffentlichung der Preisdaten unter leichtem Verkaufsdruck