Die Kauflaune der Deutschen hat sich zum Jahresende zwar deutlich verbessert, doch für die kommenden Monate erwarten Experten keine Fortsetzung des positiven Trends. Der Rückgang der Inflation dürfte nach Erkenntnissen des Wirtschaftsforschungsinstitutes »ifo« ins Stocken geraten. Der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die ihre Preise in den kommenden Monaten anheben wollten, nehme wieder zu. Das teilten die Münchner Forscher laut der Detuschen Presse-Agentur mit.
Einer Konsumstudie des Marktforschungsunternehmens »GfK« und des Nürnberger Institutes »NIM« zufolge haben sich zum Jahreswechsel sowohl die Erwartungen bezüglich des Einkommens als auch die Neigung für größere Anschaffungen spürbar verbessert. Die beiden Institute sehen das Konsumklima in ihrer Prognose für Januar bei minus 25,1 Punkten. Das bedeutet immerhin eine Steigerung um 2,5 Punkte im Vergleich zum Vormonat. Allerdings lag das Konsumklima vor der Pandemie bei einem Wert von etwa plus 10 Punkten.
Die Experten äußerten Bedenken hinsichtlich der weiteren Entwicklung. »NIM«-Experte Rolf Bürkl sagte, nach wie vor seien die Sorgen der Konsumenten groß. Geopolitische Krisen und Kriege, stark steigende Lebensmittelpreise sowie die Diskussionen über den Bundeshaushalt sorgten für Verunsicherung. Folglich sei auch das Niveau des Konsumklimas derzeit noch überaus niedrig.
Die Sorgen werden durch eine Befragung des Beratungsunternehmens »AlixPartners« gestützt. Demnach wollen rund 35 Prozent der Deutschen im kommenden Jahr weniger Geld für den Konsum ausgeben. Das treffe sowohl Ausgaben für Produkte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, aber auch Bereiche wie Elektronik, Freizeitartikel oder Baumarktprodukte sowie Unterhaltung und Gastronomie. Die Berater befragten im Oktober und November 10.000 Verbraucher in sieben Ländernt, darunter 2.000 in Deutschland. Wichtigste Stütze der leichten Verbesserung zum Jahresende sei die Erwartung zum Einkommen. Die Menschen könnten auf höhere Löhne und Gehälter hoffen.
Gleichzeitig steigen allerdings auch die Preise.