Das umstrittene Flüssigerdgas-Terminal auf Rügen soll im Januar zunächst mit einer Regasifizierungsanlage (FSRU) in Betrieb genommen werden. Wie das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Stralsund laut der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, will die Deutsche Regas als Betreiberin vorerst nur das Spezialschiff „Transgas Power“ im Industriehafen von Mukran einsetzen. Im ursprünglichen Antrag an die Genehmigungsbehörde seien zwei dieser FSRU-Anlagen aufgeführt.
Das Unternehmen, das bereits im vorpommerschen Lubmin ein Terminal für Flüssigerdgas (LNG) betreibt, hatte die „Transgas Power“ im Oktober gechartert. Das unter maltesischer Flagge fahrende Tankschiff kann den Angaben zufolge selbst 174.000 Kubikmeter Flüssigerdgas transportieren und im Einsatz als Wandlerstation das mit Tankern angelieferte verflüssigte Erdgas pro Jahr in bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas umwandeln. Das zweite von Regas für Mukran geplante Spezialschiff, die „Neptune“, ist seit knapp einem Jahr in Lubmin im Einsatz und speist dort Gas ins deutsche Verteilnetz ein. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers soll das Schiff voraussichtlich im Frühjahr nach Mukran verlegt werden.
Kritiker des in Mukran geplanten LNG-Terminals verweisen darauf, dass die bestehenden Terminals in Deutschland in diesem Jahr bisher nur zu 58 Prozent ausgelastet gewesen seien, weitere Anlagen somit nur Überkapazitäten schaffen würden. Für Rügen befürchten sie irreparable Schäden für Natur und Tourismus.