Erneut gestiegene Preise für viele Materialien haben Bauen in Deutschland im ersten Halbjahr weiter verteuert – und befeuern damit die bereits deutlich spürbare Baukrise. Vor allem mineralische Baustoffe wie Zement oder Bausand verteuerten sich verglichen mit dem Vorjahreszeitraum deutlich, teilte das Statistische Bundesamt laut der Deutschen Presse-Agentur mit. So stieg der Preis für Bausand um fast 23 Prozent (22,7), der für Zement sogar um fast 42 Prozent (41,7 Prozent).
Deutliche Preisrückgänge gab es nach Angaben der Wiesbadener Behörde hingegen bei Baumaterialien aus Holz: Konstruktionsvollholz und Dachlatten verbilligten sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um 28 beziehungsweise rund 25 Prozent (25,3). Ebenfalls günstiger wurden einige Produkte aus Stahl, obwohl dessen Herstellung, wie die mineralischer Baustoffe, vergleichsweise energieintensiv ist. Betonstahl in Stäben kostete nach Berechnungen des Bundesamtes 28,5 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022, Betonstahlmatten wurden um 27,1 Prozent günstiger.
Doch trotz der teilweise sinkenden Preise für einzelne Baustoffe lag das Preisniveau im ersten Halbjahr 2023 für nahezu alle Baumaterialien über dem Niveau vor der Energiekrise. Im Zuge der Sanktionen als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine waren die Energiepreise geradezu explodiert.