Um drei Prozent könnten die Vermögen der privaten Vermögen in Deutschland steigen – und das noch in diesem Jahr. Das prognostizieren die Volkswirte des Versicherers Allianz in ihrem »Global Wealth Report«. In ihren regelmäßigen Auswertungen berücksichtigt die Allianz Vermögen in Form von Bargeld, Wertpapieren und Bankeinlagen und darüber hinaus Ansprüche gegenüber Versicherungen sowie Pensionsfonds. Immobilienanlagen werden dabei allerdings nicht mit in die Untersuchung aufgenommen.
In ihrem am 26. September veröffentlichten »Global Wealth Report« rechnen sie zudem mit einem durchschnittlichen weltweiten Anstieg in den nächsten drei Jahren zwischen vier und fünf Prozent.
Dabei waren laut der Studie noch im vergangenen Jahr die globalen Vermögen erstmals seit dem Jahr 2008 gesunken. Damals gingen etwa Anlagen in einem Wert von etwa 6,6 Billionen Euro verloren. Das Brutto-Geldvermögen von 57 untersuchten Staaten schrumpfte von 233 Billionen Euro auf 177 Billionen Euro – das war ein Rückgang von 5,1 Prozent innerhalb eines Jahres.
»Jahrelang haben sich die Sparer über die Nullzinsen beschwert. Doch der wahre Feind der Sparer ist die Inflation«, erklärt Ludovic Subran, Chefvolkswirt bei der Allianz, gegenüber dem »Handelsblatt«. Zwar lag das Vermögen der privaten Haushalte Ende 2022 immer noch circa 19 Prozent über dem Wert vor Beginn der Pandemie, doch inflationsbereinigt liegt laut dem Report, lediglich ein Wachstum von 6,6 Prozent vor.
Auch in Deutschland macht sich diese Entwicklung bemerkbar: Hier habe sich das Pro-Kopf-Vermögen in den letzten 20 Jahren verdreifacht. Bereinigt um die Inflation sind betrug das Wachstum aber lediglich 40 Prozent. Nach wie vor ist Deutschland im Ranking der 20 reichsten Länder vertreten – im vergangenen Jahr nahm es allerdings lediglich Platz 19 ein. Den ersten Platz belegen die USA mit einem Vermögen von 251 860 pro Kopf.
Auffällig ist auch, dass das Vermögen weltweit ungleich verteilt ist: So besitzen die reichsten zehn Prozent 85 Prozent des globalen Privatvermögens.
AS