Zusammenhang mit der LNG-Anbindung vor Rügen berichtet. Jetzt wurden die ersten Anträge genehmigt und das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee (WSA) warnt bereits den Schiffsverkehr. Die Arbeitsbereiche seien in einem sicheren Abstand sowie mit erhöhter Aufmerksamkeit, Vorsicht und Rücksichtnahme zu umfahren.
Genehmigt wurde der Bau des ersten Seeabschnitts der Anbindungsleitung für das auf Rügen geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG). Das gab laut der Deutschen Presse-Agentur der Vorhabenträger, die Gascade Gastransport GmbH, bekannt. Die Baggerarbeiten sollen unmittelbar starten. Laut Bergamt Stralsund wurde auch der Bau des Landabschnittes in Mukran genehmigt.
Der nun genehmigte Seeabschnitt umfasst etwa die Hälfte der insgesamt rund 50 Kilometer langen Leitung. Der Teil verläuft von Lubmin durch den Greifswalder Bodden bis vor die Küste Südost-Rügens. Für den verbleibenden Teil bis Mukran läuft das Genehmigungsverfahren noch.
Das für die Verlegearbeiten vorgesehene Spezialschiff, die »Castoro 10«, befindet sich bereits auf dem Weg und wird in Kürze vor Rügen erwartet.Unterdessen versuchen Gegner des geplanten Terminals noch zu verhindern, dass die Offshore-Arbeiten in vollem Umfang starten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Gemeinde Binz haben angekündigt, beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz einzureichen. Das Ziel ist ein Baustopp. Auch eine Klage gegen die Genehmigung liegt laut DUH bereits vor und soll in Kürze eingereicht werden.
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner warnt davor, dass dieses, so wörtlich „gigantische Infrastrukturprojekt stückchenweise genehmigt wird, ohne dass es eine umfassende Abschätzung des Bedarfs und der ökologischen Auswirkungen“ gebe. Die Bundesregierung strebt an, dass das Terminal noch im kommenden Winter betriebsbereit ist. Geplant ist die Stationierung zweier Spezialschiffe zur Anlandung von LNG im Hafen von Mukran im Norden Rügens. Die Anbindungsleitung soll Mukran mit dem Gasleitungsknotenpunkt im vorpommerschen Lubmin verbinden, wo bereits ein solches Regasifizierungsschiff liegt, das nach Mukran verlegt werden soll. Der Bund hält das Terminal in Mukran unter Verweis auf die Energieversorgungssicherheit für notwendig. Kritiker sprechen hingegen von nicht benötigten Überkapazitäten und sehen die Umwelt und den für die Insel Rügen wichtigen Tourismus gefährdet.