Der Rüstungskonzern Rheinmetall profitiert weiterhin massiv vom Krieg in der Ukraine. Rheinmetall will noch in diesem Sommer weitere Panzer sowie Flugabwehr-Munition an die Ukraine liefern. Vom Bundesverteidigungsministerium habe man einen Auftrag über 20 Schützenpanzer Marder bekommen, teilte das Unternehmen laut der Deutschen Presse-Agentur an seinem Produktionsstandort in Unterlüß (Niedersachsen) mit. Die Fahrzeuge sollen bis Ende Juli an das Land geliefert werden, bezahlt werden sie vom Bund. Wie viel sie kosten, bleibt vage. Die Rede ist von einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.
40 Marder wurden bereits in die Ukraine geliefert, 20 davon von Rheinmetall und 20 aus Beständen der Bundeswehr. Außerdem bietet der Rüstungskonzern 60 weitere Marder an, die noch erneuert werden müssen. Ebenfalls bis Ende Juli soll die erste 35-Millimeter-Munitionscharge für den Flugabwehr-Panzer Gepard verschickt werden, die in der Ukraine dringend gebraucht wird. Ursprünglich sollte diese Munition aus der Schweiz kommen, allerdings verweigerten diese aus Neutralitätsgründen den Export.
Darüber hinaus will Rheinmetall gemeinsam mit einem ukrainischen Unternehmen Fuchs-Transportpanzer in dem osteuropäischen Staat herstellen. Dieses Jahr könnten 40 fertig werden, danach sollen es pro Jahr bis zu 100 sein.
Damit ist der größte deutsche Rüstungskonzern auf kräftigem Wachstumskurs. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 zog die ohnehin schon hohe Nachfrage nach Militärgütern noch einmal an. Der Auftragseingang der Firma legte 2022 um 18 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zu. Bis 2025 peilt die Waffenschmiede einen Umsatz von 10 bis 11 Milliarden Euro an, das wäre fast eine Verdopplung binnen vier Jahren.