Trotz der durch Bohrungen ausgelösten Erdbeben in Basel und bei Straßburg und der drohenden Umweltschäden halten die Grünen an dem Verfahren der Geothermie fest und machen jetzt Druck. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, will die baden-württembergische Fraktion den Ausbau der Tiefenbohrungen im Südwesten schnell vorantreiben. Demnach heißt es in einem Positionspapier, man wolle Baden-Württemberg zu einem Tiefengeothermie-Land machen. Sie könne verlässlich klimaneutrale Wärme liefern und damit die Wärmegewinnung aus Kohlekraftwerken ersetzen. Notwendig sei es vor allem, den Oberrheingraben mit seinem zerklüfteten Untergrund zu nutzen, um Erdwärme zu gewinnen. Bohrungen sollten auch in der erweiterten Schutzzone, der besonders oft ausgewiesenen sogenannten Wasserschutzzone III möglich sein. Vorrangflächen der Regionalplanung für Wasserschutzgebiete dürften nicht zum Ausschluss von Tiefengeothermie führen, heißt es im Positionspapier. Ähnlich wie bei der Windkraft sollten auch Projekte der Tiefengeothermie deutlich schneller genehmigt werden. Auch die grün-schwarze Landesregierung hat sich bereits auf den Ausbau der Tiefengeothermie verständigt.
Dabei wird Erdwärme aus mehreren Kilometern Tiefe durch das Fördern von Thermalwasser gewonnen. Durch Bohrungen ausgelöste Erdbeben wecken allerdings Zweifel an der Sicherheit des Verfahrens. Nach Überzeugung der Bergbehörde lasse sich Tiefengeothermie am Oberrhein aber vergleichsweise sicher gewinnen.