Die Europäische Zentralbank (EZB) warnt vor einem Billionenrisiko bei europäischen Immobilien-Investmentfonds. In einem Bericht schreibt die EZB, das Nettofonds-Vermögen der Real Estate Investment Funds (REIFs) habe sich von 2012 bis 2022 von rund 323 Milliarden Euro auf über eine Billion Euro erhöht. Sollten zu viele Anleger gleichzeitig Geld aus den Fonds abziehen, könne die Finanzstabilität gefährdet werden. Wie die »Wirtschaftswoche« schreibt, warnte die Notenbank vor einem Ungleichgewicht, da die Anleger häufig die Möglichkeit hätten, Geld aus diesen Fonds abzuziehen, während die Vermögenswerte selbst recht illiquide seien. Das könne die Fonds anfällig machen für einen Ausverkauf, wie er kürzlich im Finanzsystem mit Beginn der Bankenkrise zu beobachten war.
Die Ökonomen verwiesen demnach auf den Fall des Fonds Blackstone Real Estate Income Trust (Breit). Der musste die Rückzahlungen begrenzen, weil zu viele Anleger in zu kurzer Zeit Geld abzogen. Die EZB befürchtet, dass sie Sorge über den Immobilienmarkt zu weiteren Abflüssen führen könnte. Daher sollten Regeln entwickelt werden, die den Fonds dabei helfen, »Spitzen in der Liquiditätsnachfrage besser zu bewältigen und die Kosten für Rücknahmen zu internalisieren, die während eines Marktstresses entstehen können«, so die EZB-Experten.
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