Während der Präsidentschaftswahl am 24. Februar und den drei darauffolgenden Tagen hat Nigeria Regierungsangaben zufolge 12,9 Millionen Cyberangriffe verzeichnet. Mehr als die Hälfte der Angriffe hätten am Wahltag stattgefunden, der Rest während der Auszählung der Stimmen, sagte Kommunikationsminister Isa Pantami laut der Deutschen Presse-Agentur. Die Angriffe seien von innerhalb und außerhalb Nigerias verübt worden, sagte Pantami. Ob die Cyberattacken möglicherweise einen Einfluss auf das Ergebnis der Abstimmung hatten, blieb zunächst unklar.
Die Wahl im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas wurde von Pannen begleitet. Das System der nationalen Wahlkommission war während des Auszählungsprozesses zusammengebrochen, was eine elektronische Übermittlung der Ergebnisse unmöglich machte. Die Ergebnisse mussten überwiegend manuell ausgewertet werden. Pantami gab keine Hinweise, ob der Systemfehler von einem Hackerangriff verursacht worden sein könnte.
Die Wahlbehörde hatte den einflussreichen früheren Gouverneur der Mega-Metropole Lagos, Bola Tinubu von der Regierungspartei APC, wenige Tage nach der Wahl mit 36 Prozent der Stimmen zum Wahlsieger erklärt. Die beiden größten Oppositionsparteien in Afrikas von zahlreichen Krisen geplagter größter Volkswirtschaft werfen der Wahlbehörde möglichen Betrug bei der Übermittlung der Ergebnisse vor. Wahlbeobachter bemängelten schlechte Planung und mangelnde Transparenz.