Fast 70 Prozent der deutschen Pflegedienste sehen ihre Existenz bedroht. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des bpa-Arbeitgeberverbandes unter fast zweieinhalbtausend (2.427) ambulanten Pflegediensten, Heimen und Tagespflegen, die der Zeitung »Bild am Sonntag« nach eigenen Angaben vorliegt.
Demnach gaben 77 Prozent der befragten Unternehmen an, in den letzten drei Monaten signifikante negative Veränderungen ihres Betriebsergebnisses festgestellt zu haben. 68 Prozent sagten, dass ihre wirtschaftliche Existenz gefährdet sei. Die genannten Gründe sind Erlöseinbrüche wegen Personalmangels, Mehrkosten wegen der Tariftreueregelung und steigende Preise.
Bpa-Präsident Bernd Meurer sagte gegenüber der Zeitung, hier bahne sich eine Katastrophe für die Gesellschaft an. Er warnte auch vor schweren Folgen für den Arbeitsmarkt, da Arbeitnehmer, die für pflegebedürftige Angehörige keinen Pflegedienst oder Heimplatz fänden, auch nicht zur Arbeit gehen könnten.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet nach eigenen Angaben mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.