Deutschlands größter Stahlproduzent Thyssenkrupp plant ein milliardenschweres Großprojekt zur Herstellung von CO₂-armem Stahl. Das Unternehmen will in Duisburg in den kommenden Jahren eine sogenannte Direktreduktionsanlage errichten, die auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Die Anlage soll ab 2026 einen Hochofen ablösen. In der neuen Anlage kann klimaneutral hergestellter Wasserstoff die in klassischen Hochöfen verwendeten Kohle und Koks ersetzen, um dem Eisenerz Sauerstoff zu entziehen. Dadurch wird viel Kohlendioxid vermieden.
Thyssenkrupp ist nach früheren Angaben für rund 2,5 Prozent des bundesweiten CO₂-Ausstoßes verantwortlich; die deutsche Stahlindustrie für insgesamt rund sieben Prozent. In keiner anderen Branche kann der Einsatz von Wasserstoff so viel Kohlendioxid einsparen wie in der Stahlindustrie. Die dafür nötige Technik ist jedoch kostspielig. Die Bundesregierung und Nordrhein-Westfalen unterstützen laut NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur den Einsatz von sogenanntem grünem Wasserstoff in der Stahlindustrie. Die Gesamtkosten der Thyssenkrupp-Anlage sollen über zwei Milliarden Euro betragen.