Online-Riesen hatten in den USA lange leichtes Spiel mit der Wettbewerbskontrolle. Mittlerweile weht in Washington ein anderer Wind. Das bekommt Google zunehmend zu spüren. Mit einer zweiten Klage verstärken die Wettbewerbshüter der US-Regierung jetzt den Druck auf Google. Diesmal werfen sie dem Internet-Riesen unfairen Wettbewerb im Online-Werbemarkt vor. In der gerade veröffentlichten Klageschrift fordert das US-Justizministerium unter anderem eine Zerschlagung von Googles Geschäftsbereich, in dem die Anzeigentechnologie gebündelt ist. Das schreibt die Deutsche Presse-Agentur.
Google habe zu illegalen Methoden gegriffen, um jede Bedrohung für die eigene Dominanz des Online-Werbemarktes aus dem Weg zu räumen, hieß es. Unter anderem habe der Internet-Konzern potenzielle Rivalen frühzeitig aufgekauft. Durch das Vorgehen von Google verdienten Website-Betreiber weniger und Werbekunden müssten mehr zahlen, heißt es in der Klage. Damit schade der Konzern am Ende allen.
Google konterte, die Regierung versuche, Gewinner und Verlierer im hart umkämpften Sektor der Werbetechnologie zu bestimmen. Sie stütze sich dabei auf eine fehlerhafte Argumentation, die Innovationen verlangsamen, Werbekosten erhöhen und tausenden kleinen Unternehmen das Wachstum erschweren würde.
In der ersten Klage im Herbst 2020 hatte die US-Regierung noch zu Zeiten des damaligen Präsidenten Donald Trump Google Wettbewerbsverstöße im Geschäft mit der Online-Suche vorgeworfen. So hieß es, der Konzern greife zu Deals mit Smartphone-Anbietern und Netzbetreibern, um seiner Suchmaschine eine Sonderstellung zu verschaffen. Google weist die Vorwürfe zurück. Der Prozess dazu soll dieses Jahr beginnen.