Gut zehn Monate nach Beginn der westlichen Sanktionen gegenüber Russland als Reaktion auf den Angriffskrieg auf die Ukraine zeigen die Maßnahmen zwar Wirkung. Doch offenbar sehr viel weniger als bisher angenommen. Im Frühjahr hatten Wirtschaftsforscher noch vorhergesagt, dass die russische Wirtschaft stark einbrechen werde. Laut dem Deutschlandfunk hatte der Internationale Währungsfonds IWF einen Rückgang von acht bis neun Prozent prognostiziert.
Jetzt sagt der IWF: Die russische Wirtschaft ist – trotz aller Sanktionen – nur um 3,5 Prozent geschrumpft. Fürs kommende Jahr geht er noch einmal von 2,3 Prozent aus.
Doch für Russland kommt es noch besser. Denn auch die Erholung der russischen Wirtschaft scheint schon in Aussicht zu stehen. Das Handelsblatt hat gerade eine Prognose des IWF veröffentlicht, die bereits für 2024 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent rechnet.
Russland ist jedoch nach wie vor stark davon abhängig, dass es seine Rohstoffe verkaufen kann. Das Land kann zwar teilweise auf andere Märkte ausweichen – also Öl nach Asien liefern, nach Indien und China. Aber die allermeisten Ökonomen erwarten, dass diese Länder weniger abnehmen werden, als es die EU getan hat.