Sie werden derzeit millionenfach vernichtet, gleichzeitig aber wiederbestellt: Rund 4,6 Millionen Dosen der in Deutschland zentral gelagerten Coronaimpfstoffe sind Ende September dieses Jahres abgelaufen. Gerade meldet das Land Niedersachsen, dass allein dort mehr als 50.000 Corona-Impfdosen wegen abgelaufener Haltbarkeit vernichtet wurden. Vereinzelt werden auch unterbrochene Kühlketten als Grund für das Wegwerfen genannt. Das schreibt die Deutsche Presse-Agentur nach einer eigenen Umfrage, an der sich 30 Kommunen beteiligt haben. Unter den vernichteten Dosen sind auch zahlreiche der angepassten Impfstoffe.
Die oppositionelle Union hatte laut dem Spiegel bereits die Einkaufspolitik des Bundes kritisiert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe bei der Impfstoffbestellung jedes Maß und Ziel verloren, sagte demnach der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger der „Welt am Sonntag“. Derzeit seien in den Bundes-Kühlschränken insgesamt 101 Millionen Impfstoffdosen eingelagert.
Während in Deutschland Impfdosen verfallen, seien die Mittel laut Spiegel vielerorts noch immer zu knapp. So haben etwa auf dem afrikanischen Kontinent laut der Weltgesundheitsorganisation WHO nur rund 21 Prozent der Bevölkerung zwei Impfungen gegen Covid-19 erhalten.