EU-Behörden haben nach eigenen Angaben einen komplexen internationalen Steuerbetrug über geschätzt 2,2 Milliarden Euro aufgedeckt. Das meldet die Deutsche Presse-Agentur. An dem vermutlich größten jemals in der EU ermittelten Mehrwertsteuerbetrug seien Hunderte Menschen beteiligt gewesen, teilte die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) in Luxemburg mit. Das Mehrwertsteuerbetrugssystem habe auf dem Verkauf beliebter elektronischer Waren basiert. Geräte wurden online verkauft und gleichzeitig wurden von den nationalen Behörden Mehrwertsteuer-Rückerstattungen eingefordert.
In 14 Ländern, darunter auch Deutschland, fanden vergangenen Dienstag mehr als 200 Durchsuchungen statt. Bereits Mitte Oktober gab es Durchsuchungen in sechs Ländern, darunter Tschechien und Schweden.
Das Netzwerk soll bis nach Albanien, China, Singapur, Mauritius, Serbien, in die Türkei und Schweiz sowie in die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA gereicht haben. Ein erster Betrugsverdacht kam in Portugal auf, wo im April 2021 die portugiesische Steuerbehörde in Coimbra ein Unternehmen untersuchte, das elektronische Geräte wie Handys, Tablets und Kopfhörer verkaufte.