Wenn der Staat ein Unternehmen mit Geld oder Steuervorteilen unterstützen will, gelten in der EU eigentlich strenge Regeln. Das soll verhindern, dass der Wettbewerb verzerrt wird und beispielsweise ein EU-Land durch seine Hilfe dafür sorgt, dass ein Konkurrent aus einem anderen Land aus dem Markt gedrängt wird. Ausnahmen müssen von der EU-Kommission genehmigt werden.
Ein solches Vorhaben in Bezug auf die Stahlproduktion in Deutschland hat gerade grünes Licht bekommen. Die EU-Kommission genehmigte ein Vorhaben, mit dem eine Tochter des Salzgitter-Konzerns den Treibhausgasausstoß ihrer Stahlproduktion durch Wasserstoff senken soll. Deutschland darf die klimafreundlichere Stahlproduktion mit einer Milliarde Euro unterstützen. EU-Kommissarin Margrethe Vestager sagte, die deutsche Maßnahme werde zur Ökologisierung eines sehr energieintensiven Sektors beitragen. Zudem werde so die Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Energieimporten verringert. Das Geld soll dem Unternehmen als Zuschuss zugutekommen.
Wasserstoff gilt – richtig hergestellt – als klimafreundlicher Energieträger der Zukunft und zugleich als wichtiges Speichermedium. In der Stahlindustrie lässt er sich anstelle von Kokskohle zur Roheisen-Produktion einsetzen. Statt großer Mengen klimaschädlichen Kohlendioxids wird dabei Wasserdampf frei. Für eine grüne CO2-Bilanz muss vorher allerdings Wasser energieintensiv mit Ökostrom aufgespalten werden.