Seit Juli 2021 befindet sich die Inflation in Deutschland auf Rekordniveau. Doch es könnte noch schlimmer kommen, als von vielen Experten befürchtet. Getrieben von steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen sprang die jährliche Teuerungsrate im August wieder auf 7,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt anhand detaillierter Berechnungen bestätigte. Volkswirte rechnen mit zweistelligen Inflationsraten in den nächsten Monaten. Das schreibt die Deutsche Presse-Agentur.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel geht davon aus, dass die Inflation im Dezember mit mehr als 10 Prozent ihren Höhepunkt erreichen könnte. Und das Münchener Ifo-Institut prognostiziert in seiner gerade vorgelegten Konjunkturprognose für das kommende Jahr im Schnitt 9,3 Prozent Inflation. Im Vergleich zum Sommer, als die Prognose noch 6 Prozentpunkte niedriger lag, ist das bereits ein atemberaubender Anstieg.
Doch im Frühjahr rechnen die Konjunkturforscher aus Süddeutschland nun sogar mit 11 Prozent Inflation. In der Prognose heißt es dazu: »Damit werden die realen Haushaltseinkommen kräftig zurückgehen und die Kaufkraft spürbar sinken«. Nach voraussichtlich 1,6 Prozent Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr, schrumpfe die Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr um 0,3 Prozent. Erst für das Jahr 2024 erwarten die Volkswirte eine Normalisierung der Konjunktur mit dann 1,8 Prozent Wachstum und 2,5 Prozent Inflation. Im Zuge der hohen Preissteigerungen im nächsten Jahr rechnet das Institut damit, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen von aktuell 1,25 Prozent auf 4 Prozent heraufsetzen könnte.