Im Zusammenhang mit Covid-Impfungen beklagt der Deutsche Hausärzteverband ein kommunikatives Chaos. Der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt sagte gegenüber der Düsseldorfer »Rheinische Post«, es sei eine sehr positive Nachricht, dass nun angepasste Impfstoffe zur Verfügung stünden. Weniger schön sei das kommunikative Chaos rund um die verschiedenen angepassten Impfstoffe.
Laut der Deutschen Presse-Agentur beschrieb Weigeldt, dass Patientinnen und Patienten sich fragen würden, ob es sinnvoll sei, sich Anfang September mit dem an die Variante BA.1 angepassten Impfstoff impfen zu lassen, oder ob man auf den an BA.4/BA.5 angepassten Impfstoff warten sollte. Hier brauche es sehr zeitnah eine klare Empfehlung der Ständigen Impfkommission, an der sich auch die Hausärztinnen und Hausärzte orientieren könnten. Bisher lägen dazu keinerlei Informationen vor.
Vor wenigen Tagen hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Lieferungen eines an die Virusvariante BA.1 angepassten Impfstoffes für Anfang September angekündigt. Eine EU-weite Zulassung steht noch aus, wird aber erwartet.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, empfahl in den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass sich ältere Menschen und Patienten mit Immunschwäche und schweren Vorerkrankungen zügig ein viertes Mal impfen lassen sollten, auch wenn in einigen Wochen mit der Zulassung weiterer neuer Impfstoffe gegen die BA.4- und BA.5-Varianten zu rechnen sei. Ob auch junge, gesunde Menschen ihren Immunschutz durch eine Impfung mit den neuen BA.1- beziehungsweise BA.4/BA.5-Vakzinen steigern sollten, müsse die Stiko beurteilen.