In Deutschland wird noch kontrovers diskutiert, im Nachbarland wird es jetzt konkret. Angesichts der hohen Energiepreise sollen die sogenannten Übergewinne von Energieunternehmen in diesem Jahr in Belgien zu 25 Prozent besteuert werden. Die belgische Energieministerin Tinne Van der Straeten legte jetzt einen entsprechenden Gesetzesentwurf vor. Das berichtet die belgische Nachrichtenagentur Belga. Dabei gehe es um die überdurchschnittlich hohen Gewinne im Jahr 2022. Das Gesetz würde alle Lieferanten, Produzenten und Händler von Strom und Gas in Belgien betreffen.
Konkret geht es laut der Agentur um die Bruttogewinnmargen der Firmen in diesem Jahr, verglichen mit dem vergangenen Jahr. Diese sollen anhand der Mehrwertsteuererklärung ermittelt werden. Die Steuer würde greifen, wenn die Bruttogewinnmarge einer Firma in einem Trimester um mehr als 100.000 Euro sowie um mehr als zehn Prozent gestiegen ist.
Auch in Deutschland wird eine Steuer von krisenbedingt hohen Gewinnen im Energiesektor diskutiert. Die Bundesregierung ist allerdings gespalten: Während sich SPD und Grüne für eine solche Übergewinnsteuer offen zeigen, lehnen die FDP und Finanzminister Christian Lindner sie klar ab.